25.07.2008 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:

24.07.2008 - Kommentar der Knöpfleswäscherin in der Neuen Woche:

24.07.2008 - Bericht in der Heidenheimer Zeitung:

23.07.2008 - Beitrag in SWR4 - Schwabenradio:

19.07.2008 - Bericht in der Heidenheimer Zeitung:

28.02.2008 - Bericht in der Heidenheimer Zeitung:

14.02.2008 - Bericht in der Neuen Woche:

Die Knöpfleswäscherin

 

Also ein derzeit heiß diskutiertes Thema ist der Einzug der guten, alten Fußwege im Stadtgebiet, die zumeist in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts als wichtige Verbindungen für Fußgänger angelegt worden waren. In der Weststadt gibt es ebenso einige wie unter dem Schlossberg, am Galgenberg ebenso wie in der Voithsiedlung.
Einst haben diese Wege richtig Sinn gemacht – damals, als noch nicht jede Familie zwei Autos ihr Eigen nannte und Kinder noch per pedes respektive mit dem Fahrrad auf den Schulweg geschickt wurden. Das ist heute anders geworden, und zum Einkaufen gar bemüht schon lange niemand mehr Schusters Rappen: Die Frequenz, derer sich diese Wegle erfreuten, die wurde im Lauf der Zeit immer geringer und geringer.

 

Ein Musterbeispiel für Engagement und Einsatz

Was Wunder also, dass diese Wegle in die Diskussion gerieten? Zumal Sanierung und Unterhalt nicht gerade billig sind und das liebe Geld halt auch nicht gerade auf den Bäumen wächst. Deshalb wurde im Stadtparlament der Beschluss gefasst, diese Fußgängerwege einzuziehen, sprich aufzulösen. Teils sollen die Wege renaturiert werden, teils sollen Teilflächen den Anliegern zum Kauf angeboten werden, die so ihre Grundstücke kostengünstig erweitern könnten.
Nun, dieses Ansinnen stieß bei vielen Anwohnern natürlich nicht nur auf reine Gegenliebe. Die einen knurrten verärgert hinter vorgehaltener Hand, andere wieder wandten sich in Leserbriefen an die Tagespresse – und eine dritte Gruppe, die will etwas tun: In der Heidenheimer Voithsiedlung hat sich die „I Geh‘ Gängle“ gebildet, wobei „I Geh’“ gut schwäbisch und doppelsinnig für IG, also Interessengemeinschaft steht. Im Fokus des Interesses dieser Gruppe steht der Verbindungsweg zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße, den die Mitglieder der IG – momentan immerhin 13 Erwachsene und sechs Kinder – erhalten möchten.

Frei nach Kennedy wollen sie nicht fragen, was ihre Stadt für sie tut, sondern fragen sich, was sie für ihre Stadt tun können: Und deshalb bieten sie der Stadt an, sich fortan selbst um die Geschicke ihres „Gängle“ zu kümmern, inklusive Sanierung, Unterhalt und Sicherung. Alle anfallenden Kosten und Arbeiten wollen die wackeren Anwohner selbst übernehmen, zu klären freilich wären noch Fragen der Haftung und andere rechtliche Aspekte.

Dennoch: Wo ein Wille ist, sagt die Knöpfleswäscherin, ist auch ein Weg – in diesem Fall eben ein Wegle. Dass dieses Angebot der Anlieger auf jeden Fall ein Paradebeispiel ist für das, was man unter dem Stichwort bürgerschaftliches Engagement und Einsatz versteht und – oft freilich vergeblich – fordert, steht für die beleibte Dame außer Frage. Und deshalb wäre es sehr, sehr schade, dieses Angebot würde in den Mühlen der Verwa
ltung, in der Umklammerung der Sachzwänge zermahlen.

Ihre Knöpfleswäscherin

10.02.2008 - Bericht in "Unsere Voithsiedlung". Heidenheimer Stadtteilzeitung für das Sanierungsgeboet "Soziale Stadt" Voithsiedlung - Eisenbergsiedlung - Siechenberg - Haintal - Klein-Zürich

Kleine Mecker-Ecke

Einzug des Verbindungsweges Altenheimstraße-Lerchenweg

Fast konnte man es übersehen: Etwas versteckt zwischen Weihnachten und Neujahr wurde der Einzug des Verbindungsweges zwischen der Altenheimstraße und dem Lerchenweg am 28.Dezember 2007 in der Zeitung bekannt gegeben. Die Widerspruchsfrist endete am 29. Januar 2008.
__83 Fußwege, Treppen und Schleichwege im Heidenheimer Stadtgebiet waren von der Verwaltung für den Einzug und Rückbau vorgeschlagen worden. Der Gemeinderat stimmte dem am 26. Januar 2006 zu. Die Einsprüche und Bitten betroffener Bürger die getroffenen Entscheidungen nochmals zu überdenken, wurden leider nicht berücksichtigt. Seitdem werden sukzessive Fußwege eingezogen.
__Weder die Argumente für eine autofreie Fußverbindung vom Lerchenweg zum Kinderhaus und zur Schule, noch die Funktion als Notweg für Feuerwehr und Notarzt fanden Gehör. Und dies, obwohl der Lerchenweg des öfteren nicht befahrbar ist, sei es bei Eis und Schnee oder aber bei Parkproblemen in der engen Straße. Auch die Tatsache, dass der Fußweg als täglicher Spaziergang um den Block von älteren Menschen oder Familien mit Kleinkindern gerne genutzt wurde, war kein Argument.
__Ursprünglich gedacht war der Einzug der vielen Wege wohl aus wirtschaftlichen Gründen. Das Geld für Unterhalt und Renovierung sollte in Zukunft eingespart werden.
__Man wird allerdings den verdacht nicht los, dass in Heidenheim mit zweierlei Maß gemessen wird. Bei Großbauten mit starker Außenwirkung kommt es auf die Gesamtzahl der Nullen nicht wirklich an. Auch Mehr- und Folgekosten spielen keine große Rolle. Bei von der Verwaltung gefühlten Kleinbeträgen aber sieht die Sache ganz anders aus. Mit ihnen ist nach außen hin kein Staat zu machen, die Außenwirkung ist gering und bezieht sich nur auf die engste Nachbarschaft.
__Oft fehlt der realistische Blick für die Kosten. Durch kurzfristig und rechtzeitig geleistete Instandhaltung könnte vieles für äußerst wenig Geld erhalten werden. Aber oft wird nach dem alten Prinzip verfahren: Erst stilllegen, dann der freien Natur aussetzen und irgendwann, wenn auch Jahre später, kann guten Gewissens behauptet werden: Eine Renovierung lohnt sich nicht mehr. Dies gilt neben den aktuellen Wege-Einzügen im Westen nun auch für den Einzug des Lerchenwegs.
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_Noch im Mai 2005 wurde vom Liegenschaftsamt mitgeteilt, der Einzug des Fußweges von der Altenheimstraße zum Lerchenweg wäre nicht geplant und entspräche auch nicht dem Gedanken der „Sozialen Stadt Voithsiedlung“. Damals hätte die angemahnte Reparatur von wenigen Stufen genügt, um die Treppe wieder in einen guten Zustand zu versetzen.
__Die Entscheidung, die Treppe verfallen zu lassen, ist umso unverständlicher, da sich der geteerte Weg in einem weitaus besseren Zustand befindet als so manche vielbefahrene straße in Heidenheim. Auch wurden erst vor wenigen Jahren die Treppenstufen zur Altenheimstraße neu gemacht. Schade, mit wenig Geld und etwas gutem Willen hätte man den Jahrzehnte alten Fußweg weiterleben lassen können, statt nun das Geld in den sicher auch nicht billigen Rückbau zu stecken.
  Erst in weiterer Zukunft wird vielleicht in den Berichten über das heutige Heidenheim von vielen Fußwegen kreuz und quer durch die Stadt die Rede sein. Dies womöglich unter dem wehmütigen Blick darauf, dass die Leute zwar wieder gerne zu Fuß unterwegs sein werden, die Wege allerdings umständlich und unnötig lang sind.
  Erstaunlich auch, dass andere Städte und Gemeinden ihre vorhandenen Fußwege und Treppen gerne in ihr touristisches Konzept einfügen und mit der besonderen Atmosphäre und dem ganz eigenen Charakter Ihrer Stadt verknüpfen.

INFO:
Ende Januar gründeten Bewohner der Voithsiedlung die Interessengemeinschaft „I Geh‘ Gängle“. Ziel dieser Vereinigung der Nachbarschaft rund um den Lerchenweg ist der Erhalt des Fußwegs zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße. Die IG bietet der Stadt Heidenheim an, sich selbst um die Pflege des „Gängles“ zu kümmern, während die Stadt Eigentümerin bleibt.

07.02.2008 - Bericht in der Heidenheimer Zeitung:

"Wir packen an" - die Botschaft der Bürgerinitiative "Igehgängle" ist unmissverständlich. In einem offenen Brief bieten die Anwohner der Stadt ihre Hilfe bei der Sanierung des maroden Fußwegs an.

Bürgerinitiative gegen Gehweg-Schließung

Anlieger wollen selbst anpacken

(ape) Die Stadt will Geld sparen. Statt wenig benutzte Wege zu sanieren, bietet sich die Möglichkeit, diese zu schließen. Dagegen können die Anwohner Widerspruch einlegen, wie neuerdings in der Voithsiedlung. Diesmal stellen die Betroffenen aber nicht nur Forderungen, sondern bieten der Stadt ihre aktive Hilfe an.

In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister und die Stadträte wenden sich die Anwohner des Fußwegs zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße in der Voithsiedlung. „Wir packen an“, steht da in Großbuchstaben, Kennedy wird zitiert: „Frage nicht, was Deine Stadt für dich tut, sondern frage Dich, was Du für Deine Stadt tun kannst.“
Unter dem Namen „IG Gängle“ haben die Anwohner eine Bürgerinitiative gegründet und wollen ihr „Gängle“ erhalten. Die 13 Unterzeichner bieten an, sich ab sofort um die Pflege des maroden Treppenaufgangs zu kümmern und bei der Sanierung selbst anzupacken. Die Stadt soll weiterhin Eigentümerin bleiben, die Haftungsfrage soll noch geregelt werden: „Die Experten im Heidenheimer Rathaus werden bestimmt einen Weg finden, wie dieses Thema einfach gelöst werden kann“, so die Botschaft.
Entgegen der Einschätzung der Stadt sei der Durchgang „ein Segen für Generationen, insbesondere für die Jüngsten und die Ältesten“. Er sei die kürzeste Verbindung zur Friedrich-Voith-Schule und zum Kinderhaus sowie zu einer Bushaltestelle. Die Alternative über die Kreuzung Alteinheimstraße/FriedrichVoith-Straße/Lerchenweg sei „sehr unubersichtlich und gerade für Fußgänger sehr gefährlich“.
„Derzeit prüfen wir die rechtlichen Möglichkeiten“, sagt Rathaus-Pressesprecherin Birgit Baumann im Bezug auf das Angebot der Bürgerinitiative. Die Einziehung des Wegs sei noch nicht rechtskräftig, da ein Widerspruch eingegangen sei. Das Angebot der Anwohner bezeichnet Baumann als „aller Ehre wert“. Das Ergebnis der Prüfung erwartet sie in wenigen Wochen. Die wichtigste zu klärende Frage sei, wer die haftungsrechtliche Verantwortung tragen würde.
Insgesamt habe die Stadt nach InformationenBaumanns 288 schlechte Fußwege. die in den nächsten Jahren für rund 7,5 Mio Euro erneuert werden müssen. Bei 83 der 288 Fußwege sei festgestellt worden, dass die Sanierung nicht mehr zwingend erforderlich ist, weil es Alternativen gibt. Um dafür Sanierungskosten in Höhe von 2,7 Mio. Euro zu sparen, sollen diese Zug um Zug eingezogen werden, wenn sie nicht mehr verkehrssicher seien. Vor jeder Einziehung werde sorgfältig geprüft, ob der Weg eine Verbindungs- oder Erschließungsfunktion hat, als Schulweg oder Leitungstrasse dient und ob es in zumutbarer Entfernung eine Weg-Alternative gibt. Bislang seien von den 83 zur Einziehung vorgeschlagenen Wegen erst 15 stillgelegt worden, für sechs Wege, darunter der von der „IG Gängle“ verteidigte Weg, laufe ein Einziehungsverfahren, so Baumann.

05.02.2008 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:

Anlieger ergreifen selbst die Initiative

Die Stadt legt angeblich unnütze Wege still und ruft damit zweite Bürgerinitiative auf den Plan / Verwaltung hält an Beschluss fest

Die Stadt legt rund 100 Fußwege still und ruft damit eine zweite Bürgerinitiative auf den Plan. Nachdem Anlieger in der Weststadt vergeblich eine Treppe erhalten wollten, gibt es nun in der Voithsiedlung eine zweite Treppen-lnitiative.

Von Karin Fuchs

Anders als in der Weststadt bieten die Anlieger in der Voithsiedlung an, das „Gängle“, wie sie ihren Fußweg fast liebevoll getauft haben, selbst zu renovieren. Eigentlich wollte die Stadt nur Wege einziehen, die keinen Nutzen mehr haben und deren Erhalt finanziell deshalb in keinem Verhältnis mehr steht. Der Gemeinderat hat diesen Plan abgesegnet und die Stadt zieht nun nach und nach Wege ein. Während bei einigen Wegen das Einziehen völlig reibungslos und unbemerkt verläuft, stoßen andere Stilllegungen auf den Widerstand von Anliegern, die den Nutzen eines Weges oft anders einschätzen als die Planer. So auch beim „Gängle“ in der Voithsiedlung, das den Lerchenweg mit der Altenheimstraße verbindet. Der Weg selbst ist baulich marode, die Treppen bröckeln, weshalb der Durchgang bereits gesperrt wurde.
Als IG (Interessengemeinschaft) „I Geh‘ Gängle“ haben die Anlieger rund um den Lerchenweg sich mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Bernhard llg
sowie die Stadträte gewandt. Dabei fordern sie nicht einfach den Erhalt des Weges, sondern bieten ihre Arbeitskraft an. Sie bitten die Stadt, sich um die Pflege des „Gängles“ kümmern zu dürfen. Gleichzeitig solle die Stadt weiterhin Eigentümerin des Weges bleiben, der damit für alle offen bliebe. So lautet der Vorschlag, dessen rechtliche Folgen aber erst noch geprüft werden müssen.

Die Stadt will den Treppenweg zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße stillegen, die Anwohner bieten an, den Weg selbst wider in Schuss zu bringen. Ob sie das dürfen, ist noch unklar.

Den Erhalt des namenlosen Wege begründet die Initiatoren damit dass dieser bislang ein „Segen für alle Generationen, insbesondere für die Jüngsten und Ältesten“ sei. „Er ist der direkte und sicherste Schulweg zur Friedrich-Voith-Schule und zum neuen Kinderhaus sowie zur Bushaltestelle am „Grünen Kranz“. Der Weg sei also wichtig für eine Stadt, in der die Familienförderung groß geschrieben werde, unterstreichen die Anlieger in ihrem Brief ihre Forderung. Der Alternativweg über die Kreuzung Altenheimstraße/Friedrich-Voith-Straße/Lerchenweg sei sehr unübersichtlich und gerade für Fußgänger gefährlich. „Unser Gängle ist der einzige Weg, wenn die schmale und steile Zufahrt über den Lerchenweg blockiert ist – gerade bei Eis und Schnee. “ Nicht zuletzt verweist die Interessengemeinschaft darauf, dass der Weg in der „Sozialen Stadt“ Voithsiedlung liege, „in die wir selbst schon sehr viel Geld und Kraft investiert haben, damit unsere Voith-Siedlung wieder etwas schöner wird. “
Die Zeichner des offenen bitten auch, das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen und den Beschluss zum Einzug des Wegs rückgängig zu machen. „Lassen Sie uns den Weg reparieren und erhalten“.
In den Amtlichen Bekanntmachungenvom 28. Dezember 2007 hat die Stadt die Einziehungsverfügung über den Weg bekannt gemacht. Innerhalb der vierwöchigen Widerspruchsfrist sind laut Auskunft von Birgit Baumann, persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, zwei Widersprüche eingegangen, einer davon unzulässig, weil er von keinem Anlieger stammt. der andere werde derzeit inhaltlich geprüft. Erst dann werde entschieden, wie es mit dem Weg weitergehen werde. Der Einzug sei so lange nicht rechtskräftig.

28.12.2007 - Amtliche Bekanntmachung in der Heidenheimer Zeitung:

Stadt Heidenheim

Amtliche Bekanntmachung

Einziehung von Straßen

Das Bürgermeisteramt gibt hiermit aufgrund von §7 Abs. 4 des Straßengesetzes für Baden-Württemberg die Einziehung folgender Verkehrsflächen der Gemarkung Heidenheim, Flur Heidenheim, bekannt:

Flürstück Nr. 3064 (Fußweg zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße)

Diese Verfügung gilt am Tage nach der Bekanntmachung als bekannt gegeben. Die Verfügung und ihre Begründung können beim Bürgermeisteramt Heidenheim, 89522 Heidenheim, Grabenstraße 15 (Zimmer 116) eingesehen werden. Dort kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe schriftlich oder mündlich zur Niederschrift Widerspruch erhoben werden.

Heidenheim, den 20.12.2007, Bürgermeisteramt

17.12.2006 - Bericht in der dritten Stadtteilzeitung der Voithsiedlung:

"Unser Fußweg soll erhalten bleiben"

Anwohner des Lerchenwegs bitten um Mithilfe

„Wieder eine Willkür der Stadtverwaltung ohne uns Bürger?“, fragen Anwohner des Lerchenwegs in einem Aufruf an die Bewohner der Voithsiedlung. Sie wollen den Fußweg zwischen Lerchenweg und Altenheim straße erhalten.
Am 17. November hatte die Stadtverwaltung die geplante Einziehung des Weges (Flurstück Nr. 3064) offentlich bekannt gemacht, mit folgendem Hinweis: „Gegen die beabsichtigte Einziehung dieser Verkehrsfläche können innerhalbvon drei Monaten schriftlich oder zur Niederschrift beim Bürgermeisteramt Heidenheim, Grabenstraße 15,89522 Heidenheim (Zimmer 116) Einwendungen erhoben werden.“
  Nun nennen die Anwohner des Lerchenwegs ihre Gründe, warum der Fußweg bleiben soll: „DerLerchenweg ist eine Sackgasse. Es gibt keinen zweiten öffentlichen Zugang bei Notfällen für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Für ältere Menschen und Spaziergänger ist er der kürzeste Weg zum Lebensmittelmarkt und den Busverbindungen. Die Reparatur der Stufen, da der

Weg ja noch in Ordnung ist, dürfte der Stadtverwaltung kein großes Loch in ihre Haushaltskasse reißen.“
Die Anwohner des Lerchenwegs bitten deshalb ihre Mitbürger um Einspruch bei der Stadtverwaltung: „Auch Eure Begründungen sind gefragt.“

27.10.2006 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:

"Des einen Freud ist des anderen Leid"

[…] klagte ein Bewohner des Lerchenweges.
Von dieser Sackstraße hinab zur Altenheimstraße führt eine Treppe, deren Zustand die Gemüter erregt: Sie sei im Notfall Zugang für Feuerwehr und Rettungsdienst, diene auch Post- und Zeitungszustellern. Im Winter, wenn der teils steile Lerchenweg mit schweren Fahrzeugen nicht befahren werden könne, sei die Treppe unabdingbar, heißt es seitens der Anwohner.
Der Gemeinderat hat aber beschlossen, einen Teil der für die Voithsiedlung typischen „Gängle“ und Treppen zu schließen. So prangt nun an dem Zugang ein Schild „Durchgang vorübergehend gesperrt“, die Bauzäune sind jedoch zur Seite geschoben. „Das waren Anwohner oder ein Postbote“, vermutet Thomas Staudenmaier, dem das Thema als „heikel“ wohl bekannt ist. Er wolle sich dazu nicht äußern und sagt nur: Der Gemeinderatsbeschluß, die Treppe zu verkaufen oder einzuziehen, stehe. So lange aber weiter nichts geschehe, lassen sich die Anwohner auch von Absperrungen nicht an der Nutzung der Treppe abbringen.

31.01.2006 - Leserbrief  in der Heidenheimer Neuen Presse:

"Nutzt fleißig Eure Wege"

Zur geplanten Privatisierung von zwölf innerstädtischen Fußwegen ein Leserbrief von Heidrun Bäuerle:

„Wie in der Heidenheimer Neuen Presse zu lesen war, hat die Verwaltung der Stadt Heidenheim dem Gemeinderat 83 Fußwege zur Stilllegung, zum Rückbau und zum möglichen Verkauf an Anlieger vorgeschlagen. Grund sind die zu erwartenden Kosten, die für Unterhalt und Sanierung in den nächsten Jahren anfallen. In der Gemeinderatssitzung vom 26. Januar stimmte der Gemeinderat nun der Schließung von zwölf Fußwegen zu.
Schade, denn der Reiz von Heidenheim liegt nicht zuletzt an den vielen Fußwegen, Treppen und Gässchen, die die Stadt von oben nach unten, zwischen Gärten und abseits der Straßen verbinden.
Nirgendwo sonst kommt man so schnell aus der Stadt heraus ins Grüne. Geheimnisvolle, romantische oder einfach überraschende neue Wege tun sich auf, wenn man sich die Mühe macht und Heidenheim zu Fuß erkundet. Zugegeben, in vielen anderen Dörfern und Städten wurden kleine Gässchen und Wege schon vor Jahrzehnten privatisiert. Aber gerade sie machen hier in Heidenheim das Wohnen so reizvoll. Bedenkt man die vielseitigen Bemühungen der Stadt, Heidenheim für Bewohner und Besucher attraktiver zu machen, so ist es doppelt schade, dass die vorhandenen Schönheiten und charakteristischen Besonderheiten so wenig gewürdigt werden.
Einerseits werden für Groß- und Prestigeprojekte (Konzerthaus, Grabenstraße, Landesgartenschau) große Summen Geldes ausgegeben; andererseits wird dort gespart, wo mit relativ geringen Summen Bestehendes unterstützt und erhalten werden kann. Werbewirksam wird einerseits ein Wanderweg um Heidenheim ausgewiesen, andererseits werden beliebte und gewohnte Spazierwege abgeschafft.
Auch in der Voithsiedlung fallen nun zwei Wege weg. Ein bei Spaziergängern und Anwohnern beliebter Fußweg mit Treppe zwischen Altenheimstrasse und Lerchenweg und ein Fußweg zwischen Giengener Straße und Erzknappenweg (ein Teilstück der kürzesten Verbindung zwischen Voithsiedlung und Erbisberg).
Es stellt sich nun die Frage: Welche Wege und Treppen sind als nächstes dran? Noch bleiben 71. Auch der Charakter der Voithsiedlung wird sich ohne die vielen Gässchen und autofreien Fußwege maßgeblich ändern.

Besonders bedenklich, da doch das Wohngebiet mit dem Projekt „Soziale Stadt“ attraktiver gemacht und das Wohnumfeld gestärkt werden soll. Leider ein eklatanter Widerspruch zu den beschlossenen Maßnahmen.
Bedenklich erscheint auch die Tatsache, dass der Rückbau der Treppen und Gässchen beträchtliche Kosten verursacht. Wäre es nicht sinnvoller, dieses Geld für die frühzeitige Behebung von Schäden an Treppen und Wegen zu verwenden und sie so langfristig und nachhaltig zu erhalten?

Liebe Heidenheimer Mitbürger, nutzt fleißig alle Fußwege, Trep-
pen und Gässchen (solange es sie noch gibt).
Es lohnt sich! Auch weil man oft viel schneller und bequemer als mit dem Auto ans Ziel kommt!“