25.07.2008 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:
24.07.2008 - Kommentar der Knöpfleswäscherin in der Neuen Woche:
23.07.2008 - Beitrag in SWR4 - Schwabenradio:

14.02.2008 - Bericht in der Neuen Woche:
Die Knöpfleswäscherin
Einst haben diese Wege richtig Sinn gemacht – damals, als noch nicht jede Familie zwei Autos ihr Eigen nannte und Kinder noch per pedes respektive mit dem Fahrrad auf den Schulweg geschickt wurden. Das ist heute anders geworden, und zum Einkaufen gar bemüht schon lange niemand mehr Schusters Rappen: Die Frequenz, derer sich diese Wegle erfreuten, die wurde im Lauf der Zeit immer geringer und geringer.
Ein Musterbeispiel für Engagement und Einsatz
Was Wunder also, dass diese Wegle in die Diskussion gerieten? Zumal Sanierung und Unterhalt nicht gerade billig sind und das liebe Geld halt auch nicht gerade auf den Bäumen wächst. Deshalb wurde im Stadtparlament der Beschluss gefasst, diese Fußgängerwege einzuziehen, sprich aufzulösen. Teils sollen die Wege renaturiert werden, teils sollen Teilflächen den Anliegern zum Kauf angeboten werden, die so ihre Grundstücke kostengünstig erweitern könnten.
Nun, dieses Ansinnen stieß bei vielen Anwohnern natürlich nicht nur auf reine Gegenliebe. Die einen knurrten verärgert hinter vorgehaltener Hand, andere wieder wandten sich in Leserbriefen an die Tagespresse – und eine dritte Gruppe, die will etwas tun: In der Heidenheimer Voithsiedlung hat sich die „I Geh‘ Gängle“ gebildet, wobei „I Geh’“ gut schwäbisch und doppelsinnig für IG, also Interessengemeinschaft steht. Im Fokus des Interesses dieser Gruppe steht der Verbindungsweg zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße, den die Mitglieder der IG – momentan immerhin 13 Erwachsene und sechs Kinder – erhalten möchten.
Frei nach Kennedy wollen sie nicht fragen, was ihre Stadt für sie tut, sondern fragen sich, was sie für ihre Stadt tun können: Und deshalb bieten sie der Stadt an, sich fortan selbst um die Geschicke ihres „Gängle“ zu kümmern, inklusive Sanierung, Unterhalt und Sicherung. Alle anfallenden Kosten und Arbeiten wollen die wackeren Anwohner selbst übernehmen, zu klären freilich wären noch Fragen der Haftung und andere rechtliche Aspekte.
Dennoch: Wo ein Wille ist, sagt die Knöpfleswäscherin, ist auch ein Weg – in diesem Fall eben ein Wegle. Dass dieses Angebot der Anlieger auf jeden Fall ein Paradebeispiel ist für das, was man unter dem Stichwort bürgerschaftliches Engagement und Einsatz versteht und – oft freilich vergeblich – fordert, steht für die beleibte Dame außer Frage. Und deshalb wäre es sehr, sehr schade, dieses Angebot würde in den Mühlen der Verwaltung, in der Umklammerung der Sachzwänge zermahlen.
Ihre Knöpfleswäscherin
10.02.2008 - Bericht in "Unsere Voithsiedlung". Heidenheimer Stadtteilzeitung für das Sanierungsgeboet "Soziale Stadt" Voithsiedlung - Eisenbergsiedlung - Siechenberg - Haintal - Klein-Zürich
Kleine Mecker-Ecke
Einzug des Verbindungsweges Altenheimstraße-Lerchenweg
Fast
konnte man es übersehen: Etwas versteckt zwischen Weihnachten und
Neujahr wurde der Einzug des Verbindungsweges zwischen der
Altenheimstraße und dem Lerchenweg am 28.Dezember 2007 in der Zeitung
bekannt gegeben. Die Widerspruchsfrist endete am 29. Januar 2008.
__83
Fußwege, Treppen und Schleichwege im Heidenheimer Stadtgebiet waren von
der Verwaltung für den Einzug und Rückbau vorgeschlagen worden. Der
Gemeinderat stimmte dem am 26. Januar 2006 zu. Die Einsprüche und Bitten
betroffener Bürger die getroffenen Entscheidungen nochmals zu
überdenken, wurden leider nicht berücksichtigt. Seitdem werden
sukzessive Fußwege eingezogen.
__Weder
die Argumente für eine autofreie Fußverbindung vom Lerchenweg zum
Kinderhaus und zur Schule, noch die Funktion als Notweg für Feuerwehr
und Notarzt fanden Gehör. Und dies, obwohl der Lerchenweg des öfteren
nicht befahrbar ist, sei es bei Eis und Schnee oder aber bei
Parkproblemen in der engen Straße. Auch die Tatsache, dass der Fußweg
als täglicher Spaziergang um den Block von älteren Menschen oder
Familien mit Kleinkindern gerne genutzt wurde, war kein Argument.
__Ursprünglich
gedacht war der Einzug der vielen Wege wohl aus wirtschaftlichen
Gründen. Das Geld für Unterhalt und Renovierung sollte in Zukunft
eingespart werden.
__Man
wird allerdings den verdacht nicht los, dass in Heidenheim mit
zweierlei Maß gemessen wird. Bei Großbauten mit starker Außenwirkung
kommt es auf die Gesamtzahl der Nullen nicht wirklich an. Auch Mehr- und
Folgekosten spielen keine große Rolle. Bei von der Verwaltung gefühlten
Kleinbeträgen aber sieht die Sache ganz anders aus. Mit ihnen ist nach
außen hin kein Staat zu machen, die Außenwirkung ist gering und bezieht
sich nur auf die engste Nachbarschaft.
__Oft
fehlt der realistische Blick für die Kosten. Durch kurzfristig und
rechtzeitig geleistete Instandhaltung könnte vieles für äußerst wenig
Geld erhalten werden. Aber oft wird nach dem alten Prinzip verfahren:
Erst stilllegen, dann der freien Natur aussetzen und irgendwann, wenn
auch Jahre später, kann guten Gewissens behauptet werden: Eine
Renovierung lohnt sich nicht mehr. Dies gilt neben den aktuellen
Wege-Einzügen im Westen nun auch für den Einzug des Lerchenwegs.
__Noch
im Mai 2005 wurde vom Liegenschaftsamt mitgeteilt, der Einzug des
Fußweges von der Altenheimstraße zum Lerchenweg wäre nicht geplant und
entspräche auch nicht dem Gedanken der „Sozialen Stadt Voithsiedlung“.
Damals hätte die angemahnte Reparatur von wenigen Stufen genügt, um die
Treppe wieder in einen guten Zustand zu versetzen.
__Die
Entscheidung, die Treppe verfallen zu lassen, ist umso
unverständlicher, da sich der geteerte Weg in einem weitaus besseren
Zustand befindet als so manche vielbefahrene straße in Heidenheim. Auch
wurden erst vor wenigen Jahren die Treppenstufen zur Altenheimstraße neu
gemacht. Schade, mit wenig Geld und etwas gutem Willen hätte man den
Jahrzehnte alten Fußweg weiterleben lassen können, statt nun das Geld in
den sicher auch nicht billigen Rückbau zu stecken.
Erst in
weiterer Zukunft wird vielleicht in den Berichten über das heutige
Heidenheim von vielen Fußwegen kreuz und quer durch die Stadt die Rede
sein. Dies womöglich unter dem wehmütigen Blick darauf, dass die Leute
zwar wieder gerne zu Fuß unterwegs sein werden, die Wege allerdings
umständlich und unnötig lang sind.
Erstaunlich auch, dass andere
Städte und Gemeinden ihre vorhandenen Fußwege und Treppen gerne in ihr
touristisches Konzept einfügen und mit der besonderen Atmosphäre und dem
ganz eigenen Charakter Ihrer Stadt verknüpfen.
INFO:
Ende
Januar gründeten Bewohner der Voithsiedlung die Interessengemeinschaft
„I Geh‘ Gängle“. Ziel dieser Vereinigung der Nachbarschaft rund um den
Lerchenweg ist der Erhalt des Fußwegs zwischen Lerchenweg und
Altenheimstraße. Die IG bietet der Stadt Heidenheim an, sich selbst um
die Pflege des „Gängles“ zu kümmern, während die Stadt Eigentümerin
bleibt.
07.02.2008 - Bericht in der Heidenheimer Zeitung:

Bürgerinitiative gegen Gehweg-Schließung
Anlieger wollen selbst anpacken
(ape) Die Stadt will Geld sparen. Statt wenig benutzte Wege zu sanieren, bietet sich die Möglichkeit, diese zu schließen. Dagegen können die Anwohner Widerspruch einlegen, wie neuerdings in der Voithsiedlung. Diesmal stellen die Betroffenen aber nicht nur Forderungen, sondern bieten der Stadt ihre aktive Hilfe an.
In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister und die Stadträte wenden sich die Anwohner des Fußwegs zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße in der Voithsiedlung. „Wir packen an“, steht da in Großbuchstaben, Kennedy wird zitiert: „Frage nicht, was Deine Stadt für dich tut, sondern frage Dich, was Du für Deine Stadt tun kannst.“
Unter dem Namen „IG Gängle“ haben die Anwohner eine Bürgerinitiative gegründet und wollen ihr „Gängle“ erhalten. Die 13 Unterzeichner bieten an, sich ab sofort um die Pflege des maroden Treppenaufgangs zu kümmern und bei der Sanierung selbst anzupacken. Die Stadt soll weiterhin Eigentümerin bleiben, die Haftungsfrage soll noch geregelt werden: „Die Experten im Heidenheimer Rathaus werden bestimmt einen Weg finden, wie dieses Thema einfach gelöst werden kann“, so die Botschaft.
Entgegen der Einschätzung der Stadt sei der Durchgang „ein Segen für Generationen, insbesondere für die Jüngsten und die Ältesten“. Er sei die kürzeste Verbindung zur Friedrich-Voith-Schule und zum Kinderhaus sowie zu einer Bushaltestelle. Die Alternative über die Kreuzung Alteinheimstraße/FriedrichVoith-Straße/Lerchenweg sei „sehr unubersichtlich und gerade für Fußgänger sehr gefährlich“.
„Derzeit prüfen wir die rechtlichen Möglichkeiten“, sagt Rathaus-Pressesprecherin Birgit Baumann im Bezug auf das Angebot der Bürgerinitiative. Die Einziehung des Wegs sei noch nicht rechtskräftig, da ein Widerspruch eingegangen sei. Das Angebot der Anwohner bezeichnet Baumann als „aller Ehre wert“. Das Ergebnis der Prüfung erwartet sie in wenigen Wochen. Die wichtigste zu klärende Frage sei, wer die haftungsrechtliche Verantwortung tragen würde.
Insgesamt habe die Stadt nach InformationenBaumanns 288 schlechte Fußwege. die in den nächsten Jahren für rund 7,5 Mio Euro erneuert werden müssen. Bei 83 der 288 Fußwege sei festgestellt worden, dass die Sanierung nicht mehr zwingend erforderlich ist, weil es Alternativen gibt. Um dafür Sanierungskosten in Höhe von 2,7 Mio. Euro zu sparen, sollen diese Zug um Zug eingezogen werden, wenn sie nicht mehr verkehrssicher seien. Vor jeder Einziehung werde sorgfältig geprüft, ob der Weg eine Verbindungs- oder Erschließungsfunktion hat, als Schulweg oder Leitungstrasse dient und ob es in zumutbarer Entfernung eine Weg-Alternative gibt. Bislang seien von den 83 zur Einziehung vorgeschlagenen Wegen erst 15 stillgelegt worden, für sechs Wege, darunter der von der „IG Gängle“ verteidigte Weg, laufe ein Einziehungsverfahren, so Baumann.
05.02.2008 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:
Anlieger ergreifen selbst die Initiative
Die Stadt legt angeblich unnütze Wege still und ruft damit zweite Bürgerinitiative auf den Plan / Verwaltung hält an Beschluss fest
Die Stadt legt rund 100 Fußwege still und ruft damit eine zweite Bürgerinitiative auf den Plan. Nachdem Anlieger in der Weststadt vergeblich eine Treppe erhalten wollten, gibt es nun in der Voithsiedlung eine zweite Treppen-lnitiative.
Von Karin Fuchs
Anders als in der Weststadt bieten die Anlieger in der Voithsiedlung an, das „Gängle“, wie sie ihren Fußweg fast liebevoll getauft haben, selbst zu renovieren. Eigentlich wollte die Stadt nur Wege einziehen, die keinen Nutzen mehr haben und deren Erhalt finanziell deshalb in keinem Verhältnis mehr steht. Der Gemeinderat hat diesen Plan abgesegnet und die Stadt zieht nun nach und nach Wege ein. Während bei einigen Wegen das Einziehen völlig reibungslos und unbemerkt verläuft, stoßen andere Stilllegungen auf den Widerstand von Anliegern, die den Nutzen eines Weges oft anders einschätzen als die Planer. So auch beim „Gängle“ in der Voithsiedlung, das den Lerchenweg mit der Altenheimstraße verbindet. Der Weg selbst ist baulich marode, die Treppen bröckeln, weshalb der Durchgang bereits gesperrt wurde.
Als IG (Interessengemeinschaft) „I Geh‘ Gängle“ haben die Anlieger rund um den Lerchenweg sich mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Bernhard llg sowie die Stadträte gewandt. Dabei fordern sie nicht einfach den Erhalt des Weges, sondern bieten ihre Arbeitskraft an. Sie bitten die Stadt, sich um die Pflege des „Gängles“ kümmern zu dürfen. Gleichzeitig solle die Stadt weiterhin Eigentümerin des Weges bleiben, der damit für alle offen bliebe. So lautet der Vorschlag, dessen rechtliche Folgen aber erst noch geprüft werden müssen.

Den Erhalt des namenlosen Wege begründet die Initiatoren damit dass dieser bislang ein „Segen für alle Generationen, insbesondere für die Jüngsten und Ältesten“ sei. „Er ist der direkte und sicherste Schulweg zur Friedrich-Voith-Schule und zum neuen Kinderhaus sowie zur Bushaltestelle am „Grünen Kranz“. Der Weg sei also wichtig für eine Stadt, in der die Familienförderung groß geschrieben werde, unterstreichen die Anlieger in ihrem Brief ihre Forderung. Der Alternativweg über die Kreuzung Altenheimstraße/Friedrich-Voith-Straße/Lerchenweg sei sehr unübersichtlich und gerade für Fußgänger gefährlich. „Unser Gängle ist der einzige Weg, wenn die schmale und steile Zufahrt über den Lerchenweg blockiert ist – gerade bei Eis und Schnee. “ Nicht zuletzt verweist die Interessengemeinschaft darauf, dass der Weg in der „Sozialen Stadt“ Voithsiedlung liege, „in die wir selbst schon sehr viel Geld und Kraft investiert haben, damit unsere Voith-Siedlung wieder etwas schöner wird. “
Die Zeichner des offenen bitten auch, das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen und den Beschluss zum Einzug des Wegs rückgängig zu machen. „Lassen Sie uns den Weg reparieren und erhalten“.
In den Amtlichen Bekanntmachungenvom 28. Dezember 2007 hat die Stadt die Einziehungsverfügung über den Weg bekannt gemacht. Innerhalb der vierwöchigen Widerspruchsfrist sind laut Auskunft von Birgit Baumann, persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, zwei Widersprüche eingegangen, einer davon unzulässig, weil er von keinem Anlieger stammt. der andere werde derzeit inhaltlich geprüft. Erst dann werde entschieden, wie es mit dem Weg weitergehen werde. Der Einzug sei so lange nicht rechtskräftig.
28.12.2007 - Amtliche Bekanntmachung in der Heidenheimer Zeitung:
Stadt Heidenheim
Amtliche Bekanntmachung
Einziehung von Straßen
Das Bürgermeisteramt gibt hiermit aufgrund von §7 Abs. 4 des Straßengesetzes für Baden-Württemberg die Einziehung folgender Verkehrsflächen der Gemarkung Heidenheim, Flur Heidenheim, bekannt:
Flürstück Nr. 3064 (Fußweg zwischen Lerchenweg und Altenheimstraße)
Diese Verfügung gilt am Tage nach der Bekanntmachung als bekannt gegeben. Die Verfügung und ihre Begründung können beim Bürgermeisteramt Heidenheim, 89522 Heidenheim, Grabenstraße 15 (Zimmer 116) eingesehen werden. Dort kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe schriftlich oder mündlich zur Niederschrift Widerspruch erhoben werden.
Heidenheim, den 20.12.2007, Bürgermeisteramt
17.12.2006 - Bericht in der dritten Stadtteilzeitung der Voithsiedlung:
"Unser Fußweg soll erhalten bleiben"
Anwohner des Lerchenwegs bitten um Mithilfe
„Wieder eine Willkür der Stadtverwaltung ohne uns Bürger?“,
fragen Anwohner des Lerchenwegs in einem Aufruf an die Bewohner der
Voithsiedlung. Sie wollen den Fußweg zwischen Lerchenweg und Altenheim
straße erhalten.
Am 17. November hatte die Stadtverwaltung die
geplante Einziehung des Weges (Flurstück Nr. 3064) offentlich bekannt
gemacht, mit folgendem Hinweis: „Gegen die beabsichtigte Einziehung
dieser Verkehrsfläche können innerhalbvon drei Monaten schriftlich oder
zur Niederschrift beim Bürgermeisteramt Heidenheim, Grabenstraße
15,89522 Heidenheim (Zimmer 116) Einwendungen erhoben werden.“
Nun
nennen die Anwohner des Lerchenwegs ihre Gründe, warum der Fußweg
bleiben soll: „DerLerchenweg ist eine Sackgasse. Es gibt keinen zweiten
öffentlichen Zugang bei Notfällen für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Für
ältere Menschen und Spaziergänger ist er der kürzeste Weg zum
Lebensmittelmarkt und den Busverbindungen. Die Reparatur der Stufen, da
der
Weg ja noch in Ordnung ist, dürfte der Stadtverwaltung kein großes Loch in ihre Haushaltskasse reißen.“
Die
Anwohner des Lerchenwegs bitten deshalb ihre Mitbürger um Einspruch bei
der Stadtverwaltung: „Auch Eure Begründungen sind gefragt.“
27.10.2006 - Bericht in der Heidenheimer Neuen Presse:
"Des einen Freud ist des anderen Leid"
[…] klagte ein Bewohner des Lerchenweges.
Von dieser Sackstraße hinab zur Altenheimstraße führt eine Treppe, deren Zustand die Gemüter erregt: Sie sei im Notfall Zugang für Feuerwehr und Rettungsdienst, diene auch Post- und Zeitungszustellern. Im Winter, wenn der teils steile Lerchenweg mit schweren Fahrzeugen nicht befahren werden könne, sei die Treppe unabdingbar, heißt es seitens der Anwohner.
Der Gemeinderat hat aber beschlossen, einen Teil der für die Voithsiedlung typischen „Gängle“ und Treppen zu schließen. So prangt nun an dem Zugang ein Schild „Durchgang vorübergehend gesperrt“, die Bauzäune sind jedoch zur Seite geschoben. „Das waren Anwohner oder ein Postbote“, vermutet Thomas Staudenmaier, dem das Thema als „heikel“ wohl bekannt ist. Er wolle sich dazu nicht äußern und sagt nur: Der Gemeinderatsbeschluß, die Treppe zu verkaufen oder einzuziehen, stehe. So lange aber weiter nichts geschehe, lassen sich die Anwohner auch von Absperrungen nicht an der Nutzung der Treppe abbringen.
31.01.2006 - Leserbrief in der Heidenheimer Neuen Presse:
"Nutzt fleißig Eure Wege"
Zur geplanten Privatisierung von zwölf innerstädtischen Fußwegen ein Leserbrief von Heidrun Bäuerle:
Einerseits werden für Groß- und Prestigeprojekte (Konzerthaus, Grabenstraße, Landesgartenschau) große Summen Geldes ausgegeben; andererseits wird dort gespart, wo mit relativ geringen Summen Bestehendes unterstützt und erhalten werden kann. Werbewirksam wird einerseits ein Wanderweg um Heidenheim ausgewiesen, andererseits werden beliebte und gewohnte Spazierwege abgeschafft.
Auch in der Voithsiedlung fallen nun zwei Wege weg. Ein bei Spaziergängern und Anwohnern beliebter Fußweg mit Treppe zwischen Altenheimstrasse und Lerchenweg und ein Fußweg zwischen Giengener Straße und Erzknappenweg (ein Teilstück der kürzesten Verbindung zwischen Voithsiedlung und Erbisberg).
Es stellt sich nun die Frage: Welche Wege und Treppen sind als nächstes dran? Noch bleiben 71. Auch der Charakter der Voithsiedlung wird sich ohne die vielen Gässchen und autofreien Fußwege maßgeblich ändern.
Besonders bedenklich, da doch das Wohngebiet mit dem Projekt „Soziale Stadt“ attraktiver gemacht und das Wohnumfeld gestärkt werden soll. Leider ein eklatanter Widerspruch zu den beschlossenen Maßnahmen.
Bedenklich erscheint auch die Tatsache, dass der Rückbau der Treppen und Gässchen beträchtliche Kosten verursacht. Wäre es nicht sinnvoller, dieses Geld für die frühzeitige Behebung von Schäden an Treppen und Wegen zu verwenden und sie so langfristig und nachhaltig zu erhalten?
Liebe Heidenheimer Mitbürger, nutzt fleißig alle Fußwege, Trep-
pen und Gässchen (solange es sie noch gibt).
Es lohnt sich! Auch weil man oft viel schneller und bequemer als mit dem Auto ans Ziel kommt!“